
An meinem Lieblingsplatz im Wald wachsen viele Berberitzensträucher. Das erste Mal so richtig “Kontakt” mit der Berberitze bekam ich letzten November. Der Strauch hatte kaum noch Beeren und die Blätter waren schon gelb verfärbt. Mit seinen Dornen gab er ein schaurig schönes Motiv ab – als würde er in eine andere Welt entführen wollen.
Zuckerbrot und Peitsche scheint sie in diesem Stadium zu vermitteln. Und tatsächlich ist der Vergleich nicht weit hergeholt: Die Berberitze ist zum einen Teil giftig und der andere Teil heilt und nährt.

Die Beeren der Berberitze findest du momentan sehr häufig an Waldwegen und lichten Stellen im Wald. Du kannst sie sammeln und Marmelade oder Essig daraus machen oder du trocknest sie als Vitaminquelle für den Winter. Im Orient wird Reis mit Berberitzen gekocht und Fleischgerichte werden mit der säuerlichen Note verfeinert. Die Beeren enthalten reichlich Vitamin C und wirken tonisierend und fiebersenkend. In der Volksheilkunde wurde die Wurzelrinde bei Leber und Gallenproblemen verwendet. Allerdings nur die Rinde der Wurzel – denn die Wurzel selber, die Rinde des Strauches und die Blätter enthalten das Alkaloid Berberin. Sie sind also giftig und können zu Atembeschwerden und starker Benommenheit führen.
In der Homöopathie wird das Mittel Berberis aus der Wurzelrinde gewonnen. Es kann bei ausstrahlenden Schmerzen in der Nieren- und Lumbalregion helfen. Das Mittel passt gut zu Menschen die zusätzlich eine gräuliche Gesichtsfarbe haben, stark erschöpft sind und Angst vorm Schlafengehen haben.

Ich wünsch dir viel Freude beim Sammeln der Berberitzen für den Winter 🙂