
Ein durch und durch magisches Pflänzchen ist sie – die Einbeere. Du bist ihr vielleicht schon einmal begegnet, bei deinem Spaziergang durch den Mischwald. Sie wächst sehr gern in der Nähe von Buchen und fällt durch ihr sonderbares Erscheinen auf. Es ist interesant, wenn man liest, dass die Einbeere früher auch Dollwurz genannt wurde. Wie die Tollkirsche auch, bezieht sich der alte Name auf die psychoaktive Wirkung und es ist leicht möglich, dass die Pflanzenteile der Einbeere Wirkweisen in die halluzinogene Richtung besitzten. Doch auch hier wieder, bitte keine Selbstversuche, denn die Einbeere ist giftig. Über den Grad der Giftigkeit ist man sich nicht ganz einig, am meisten scheint die Beere giftig zu sein.
Die Einbeere gehört zu den Germergewächsen. In der Volksheilkunde wurde eine ultrahochverdünnte Abkochung gegen Migräne und neuralgische Kopfschmerzen verwendet. In der Homöopathie hat sie auch heute noch ihren Platz: Bei Augenleiden (Signatur), bei den oben genannten Arten von Kopfschmerzen und bei Trigeminusneuralgien wird sie in niedrigen Potenzen eingesetzt. Äußerlich sollen Blätter bei schlecht heilenden Wunden und Hämmorhoiden helfen. Soweit ich gesehen habe, gibt es zwei unterschiedlich hergestellte Präparate in der Homöopathie: Eines vom ganzen Kraut zur Fruchtreife (Blatt, Stengel, Wurzel, Beere) und eines nur von den oberirdischen Teilen der Pflanze zur Fruchtreife (Blatt, Beere, Stengel).
Man verwendete die Pflanze auch gegen den “bösen Blick” und als Schutz gegen die Pest. Dazu wurde sie aber nicht eingenommen, sondern sie wurde über der Tür befestigt oder die getrocknete Beere wurde in Kleidung eingenäht, so sollte sie ihren Träger beschützen.
Ich bin ganz verzaubert von dieser anmutigen Pflanze – sie scheint einen Schatz in ihrem Inneren zu tragen – wunderschön anzusehen <3
