
Akelei
Um der Frühlingszeit Verscheiden, unter Blumen mancherlei, auf den Weiden blühst du schön und frank und frei, Akelei!
Sommerschwül ist’s und im Walde hört man nur des Kuckucks Schrei; Ach wie balde, starb dahin der holde Mai! Akelei!
Durch die Forstung ohn’ Ermüden pirscht dahin die Jägerei. Roß und Rüden ruft der Hörnerklang herbei, Akelei!
Nach der Quelle dunklem Glanze beugt der Hirsch sein Prachtgeweih, doch die Lanze bohrt sein lechzend Herz entzwei. Akelei!
Dunkle Tropfen Blutes rannen, eine Blume stand dabei, um die Tannen schwang sich hoch der kühne Weih. Akelei!
Aber draußen vor dem Walde, sangen Hirten zur Schalmei: Ach wie balde starb dahin der holde Mai! Akelei!
Gedicht von Hermann von Lingg

So wunderschön ist sie – die Akelei. Ich erinnere mich noch genau an den Moment, als ich sie das erste Mal bewusst wahrnahm. Ich war überwältigt von ihrer Schönheit. Ihre Ausstrahlung ist sehr stark, hat für mich etwas Melancholisches und Geheimnissvolles. Freu dich, wenn du diese wunderbare Pflanze im Wald entdeckst – und lass sie bitte stehen, sie ist mittlerweile sehr selten geworden und steht (zumindest bei uns) teilweise unter Naturschutz.
Sie gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse und wird als leicht giftig eingestuft. In der Volksmedizin wurde sie vielerlei verwendet: Als Potenzmittel, gegen Krebs, bei Weißfluss, bei Geschwüren, Leber- und Gallenbeschwerden. Sie enthält Alkaloide und Glykoside die vorallem im frischen Zustand vorhanden sind. Beim Trocknen verflüchtigen sie sich zum Teil. Trotzdem wird heutzutage davon abgeraten sie zu verwenden. Vorallem von Kindern, ist sie fernzuhalten.
In der Malerei findet sich die Schönheit oft abgebildet, zum einen als Symbol für den Heiligen Geist im Christentum und zum anderen als Symbol für die geheime Liebe. Eine durch und durch magische Pflanze, die Akelei <3
