Heute hab ich Rosenwasser und Salbeiwasser hydroliert und möchte dich gern daran teilhaben lassen.
Das Rosenwasser hab ich aus getrockneten Blüten hergestellt. Das besondere daran ist, dass sie aus dem Wasser heraus hydroliert werden. Ich habe das fertige Hydrolat noch mit den ätherischen Ölen Cistrose und Jasmin verfeinert. Es ist wunderbar als Gesichts – und Körper Spray.
Das Salbeiwasser hab ich mit einem gehäuften Tl Natron auf 100ml Wasser und etwas ätherischem Öl der Bergamotte in ein Deo verwandelt.
Hast du schon Erfahrungen mit Pflanzenwässern gemacht? Hydrolate werden sie auch genannt und sie sind eigentlich ein Nebenprodukt der Herstellung ätherischen Öls. Vor ca. zwei Jahren packte mich die Lust mehr über Destillation von Pflanzen zu erfahren. Doch mir wurde schnell klar, dass eine Destille für mich nicht in Frage kommt. Fasziniert von dem Thema las ich mich ein in die Welt der ätherischen Öle. Das Nebenprodukt – die Hydrolate – nehmen schon lange eine wichtige Rolle in der Pflanzenkunde ein. Ein berühmtes Beispiel ist das Rosenwasser. Es wird in vielen Kosmetika verarbeitet und ist auch in der orientalischen Küche ein fixer Bestandteil. Man kann verschiedene Hydrolate also äußerlich und manche auch innerlich anwenden. Ihre Wirkung auf den Körper empfinde ich als sehr sanft und doch durchaus tiefgreifend. Sie sprechen Körper, Geist und Seele an, wobei vorallem die Sinne berührt werden.
Zu Beginn des Jahres hatte ich das große Glück, durch eine liebe Freundin auf das Herstellen von Hydrolaten aufmerksam zu werden. Die Methode ist denkbar einfach, kostengünstig und unkompliziert. So mag ich das! Das Hydrolieren im Topf möchte ich dir heute ein wenig vorstellen. Alles was du brauchst ist:
Ein großer Topf
Einen gefächerten Dämpfeinsatz
Ein Schälchen oder eine Tasse
Eine Rührschüssel
Wenn vorhanden ein paar Eiswürfel
Ein sauberes Geschirrtuch
Ein Fläschchen zum Abfüllen
Und dann kann’s schon losgehen 🙂
Das Pflanzengut wird am Rand des Dämpfeinsatzes verteilt. Im Bild: Gundelrebenhydrolat
Zuerst füllst du ein wenig Wasser in den Topf. Ideal ist es, wenn noch etwas Platz zwischen dem Wasserspiegel und dem Dämpfeinsatz ist. Dann gibst du den Dämpfeinsatz in den Topf. Das Wasser darf keinesfalls über dem Einsatz sein – sonst kochst du deine Pflanzen und das soll (meistens, bis auf ein paar spezielle Ausnahmen) nicht sein. Dann breitest du deine Pflanzen etwas zerkleinert rund um den Einsatz aus.
In die Mitte kommt dann ein Schälchen oder eine Kaffeetasse. Im Bild: Gundelrebenhydrolat
Als nächstes stellst du in die Mitte vom Einsatz eine Tasse oder ein Schälchen. Es dient zum Auffangen des Hydrolats.
Die Rührschüssel kommt auf den Topf. In die Schüssel muss eiskaltes Wasser, damit der Dampf kondensieren kann.
Dann platzierst du die Rührschüssel auf den Topf und füllst eiskaltes Wasser ein. Wenn möglich am besten noch ein paar Eiswürfel dazu. Der Sinn dahinter ist, dass der Dampf an der Unterseite der Schüssel kondensiert und in das Schälchen tropft. Nun kannst du die Herdplatte einschalten. Wenn das Wasser zu kochen beginnt, füllt sich das Schälchen recht zügig. Kontrolliere nach einer Weile deinen Füllstand und gieße in ein sauberes Fläschchen ab, wenn deine Schale fast voll ist. Pass bitte auf deine Hände auf – das ganze wird richtig heiß! Am besten nimmst du ein sauberes Geschirrtuch doppelt und greifst damit dein Schälchen zum Umfüllen. Achte darauf, dass dein Wasser in der Rührschüssel immer kalt bleibt. Du wirst es sicher ein bis zweimal erneuern müssen. Erfahrungsgemäß lassen sich bei dieser Füllmenge etwa zwei 100ml Fläschchen kräftiges Hydrolat herstellen. Je nach verwendetem Pflanzengut und Topf mehr oder weniger. Du wirst merken, dass sich der Geruch des Hydrolats mit der Dauer der Destillation verändert. Vom frisch, blumigen eher ins herb, krautige.
Gundelrebenwasser
Im Mai habe ich ein Gundelrebenhydrolat hergestellt. Es war himmlisch! Ich verwendete es zum Mundspülen und als Spray für das Gesicht. Für unterschiedliche Hydrolate sind die Anwendungsmöglichkeiten groß:
Body Spray
Deo
Insektenspray
Mundwasser
Gesichtswasser
Aura Spray
Raum Spray
Badezusatz
in der Duftlampe
zum Kochen und Backen
und vieles mehr…
Generell eignen sich Pflanzen sehr gut zum Hydrolieren, die reich an ätherischen Ölen sind. Lippenblütler, Nadelhölzer, usw… Experimentiere einfach. Teste immer erst eine kleine Hautstelle auf die Verträglichkeit. Bei bestehender Korbblütler Allergie ist zum Beispiel Ringelblume, Schafgarbe oder Kamille nichts! Viele Pflanzen kannst du auch im getrockneten Zustand hydrolieren – es ist also auch eine schöne Tätigkeit für die Wintertage 🙂
Ich wünsch dir viel Freude beim Experimentieren mit Pflanzenwässern ❤