Im Botanischen Garten Innsbruck gibt es einiges zu entdecken! Besonders angetan hat es mir der Heilpflanzenbereich. Hier wachsen Pflanzen, die man nicht alltäglich in Wald und Wiese finden kann. In der folgenden Bilderserie, möchte ich dich gern ein wenig mitnehmen.
Er zeigt mir, was ich gerade wissen muss. Das muss nicht zwingend genau das gleiche für jeden anderen sein, ich denke, die Botschaften sind sehr individuell und passend.
Was ich gerade (von meinem Garten) lerne:
Geduld haben
Vertrauen in langsames Wachstum haben
Beständig sein
Präsent sein
Fleißig sein und zugleich entspannen
Meiner Intuition folgen
Langsam machen und genießen
Kleine Erfolge feiern
Stets Vorfreude haben
Ich bin unendlich dankbar für die Möglichkeit, heuer dieses Fleckchen Erde bewirtschaften zu können. Seit vielen Jahren beschäftige ich mich mittlerweile mit Wildpflanzen, doch der Garten eröffnet mir ungeahnte Weite in dem Erfahren und Begreifen der Pflanzen ♥
Das Tellerkraut – Claytonia perfoliata, auch Winterportulak, Winterpostelein oder einfach Portulak genannt, ist ein wunderbar schmeckendes Frühlingskraut 🙂 Wie hab ich mich heute gefreut, als ich es auf dem Wochenmarkt entdeckt habe! Auch verwildert ist es zu finden auf Äckern und feuchten Stellen am Wegesrand.
Die jungen Blätter sehen noch aus wie Löffelchen, später entwickeln sie das typische Aussehen: Wie ein Teller auf dem die Blüter serviert wird ♥
Ursprünglich stammt es aus Nordamerika und wurde dort sehr gerne verzehrt. Namen wie “Kuba Spinat” oder “Minors lettuce” weisen auf den hohen Stellenwert als Vitaminspender hin.
Es enthält reichlich Vitamin C und Mineralstoffe. Auch Oxalsäure ist in ihm enthalten, weshalb bei Nierenerkrankungen Vorsicht geboten ist! Es gibt Überlieferungen, dass es bei rheumatischen Beschwerden lindern soll (äußerlich als Umschlag) und eine kühlende und entzündungshemmende Wirkung entfalten kann. Allgemein erinnert es mich ein wenig an unsere Vogelmiere.
Auch im Geschmack als Wildkraut in der Küche ist es wunderbar mild, leicht nussig, süßlich und erfrischend. Die fleischigen Blätter haben einen angenehmen Biss und lassen sich roh wie auch gekocht toll weiterverarbeiten.
Ich hab mir heute einen leckeren Salat gemacht und möchte das Rezept gerne mit dir teilen 🙂
Salat mit Tellerkraut, Käferbohnen, Oregano und Speckwürfeln
Für 2 Personen als Vorspeise:
1 Handvoll Tellerkraut
1 Dose Käferbohnen
1 El Bärlauchpesto (Alternativ: Olivenöl)
1 Schuss Essig
1 Schuss Oxymel (Alternativ: 1 Tl Honig)
Optional: Etwas gebratene Speckwürfel
Etwas frischen oder getrockneten Oregano
Salz und Pfeffer nach Geschmack
Alles vermischen und Genießen ♥
Wie du Bärlauch Pesto machen kannst, zeig ich dir in diesem Video:
Wie ich es liebe herzhaft zu backen! Ein gutes Brot ist einfach wunderbar und darf bei all den Leckereien mit wildem Grün nicht fehlen.
Jetzt, wo die Zeit beginnt für die ersten Wildkräuterzubereitungen, wie Salate, Aufstriche, Pesto und Suppen, braucht es einen guten Begleiter. Roggenbrot ist eine nahrhafte Beilage für all die wilden Gerichte. Und selber backen ist gar nicht so schwer 🙂
Ich hatte noch getrockneten Sauerteig vom Vorjahr, den hab ich hier verwendet. So toll, wie lange der frisch bleibt! Ich hab ihn im Juli mit den Teilnehmern der Ausbildung hergestellt und getrocknet.
Zum Backen von Roggenbrot oder Brötchen verwende ich gerne 50/50 Mehl und Schrot. Wenn du keine Mühle hast, kannst du Roggenschrot auch im Bio-Laden kaufen, oder du verwendest Vollkornmehl stattdessen. Der Schrot gibt den Brötchen einen herzhaften Touch und einen wunderbaren Biss 🙂
Für 6 Brötchen brauchst du:
250g helles Roggenmehl
250g Roggenschrot (oder Vollkornroggenmehl)
2 El Leinsamen
1 El getrockneten Sauerteig (oder etwas frischen)
1Pkg Trockenhefe
1 Tl Salz
1 Tl getrocknete Koriandersamen, gemahlen
1 Prise Zucker
500ml lauwarmes Wasser
Das helle Roggenmehl kommt zusammen mit dem Salz, dem Koriander, dem Zucker, dem Sauerteig und der Trockenhefe in eine große Schüssel und wird gut vermischt.
Dann kommt etwa die Hälfte des Wassers dazu. Verknete den Teig gut und lass ihn ca. 15 Minuten zugedeckt mit einem Tuch gehen.
Währenddessen kannst du den Roggenschrot vorbereiten (frisch mahlen wenn möglich, ansonsten geht auch gekaufter Schrot oder Roggenvollkornmehl). Gib den Schrot, die Leinsamen und das restliche Wasser zum Teig dazu und verknete alles gut. (Der Teig klebt stark an den Händen.) Decke die Schüssel wieder mit dem Tuch ab und lass den Teig mehrere Stunden an einem warmen Ort gehen.
Heize den Ofen auf 200°C (Ober/Unterhitze) vor. Nimm ein Backblech und lege es mit Backpapier aus. Forme 6 Brötchen (am besten mit feuchten Händen), steche sie mit einer Gabel etwas ein und bestäube sie mit Roggenmehl.
Stelle noch ein feuerfestes Schälchen mit Wasser in den Ofen, das macht deine Brötchen saftiger.
Schalte auf etwa 180°C zurück und backe die Brötchen ca. 30 bis 40 Minuten. Schalte nun den Ofen aus und lasse sie noch für 15 Minuten drinnen.
Dazu schmeckt zum Beispiel: Cottage Cheese mit Kräutersalz und Vogelmiere 🙂
Wann hast du dir das letzte Mal Zeit genommen, für einen ausgiebigen Spaziergang im Wald? Ich hab es mir heute gegönnt und es tat so gut! Der Februar ist ein so zauberhafter Monat, er hat seine eigene Magie.
Das Licht ist so besonders. Es ist spürbar, dass die Tage länger werden und die Sonne mehr und mehr an Kraft gewinnt. Das fehlende Blätterkleid, lässt in Teile des Waldes blicken, die den Rest des Jahres verborgen bleiben. Alles wirkt so hell und lichtdurchflutet ♥
Das erste Grün lässt sich bereits finden. Vogelmiere, Purpurrote Taubnesseln, Persischer Ehrenpreis, Gänseblümchen und Spitzwegerich leuchten um die Wette.
Die Haselkätzchen beginnen zu blühen und wirken so anmutig und zauberhaft. Sie stellen auch eine erste wichtige Nahrungsquelle für Insekten dar ♥
Eine unbändige Lebenskraft liegt in diesem Monat. Die Vorfreude auf das kommende Jahr, auf das Sprießen der Pflanzen, auf das Gelingen der eigenen Projekte und das Wahrwerden so mancher Wünsche.
Manchmal sind die einfachsten Dinge die besten – wie zum Beispiel die unbändige Kraft von Karotten! Letztes Jahr hab ich begonnen, mich neben den vielen Wildkräutern auch mehr und mehr mit unseren Gemüsen zu beschäftigen, denn diese Energiebündel werden häufig unterschätzt. In Zeiten von Superfood in allen erdenklichen Formen, wirkt so ein Sack Karotten fast unscheinbar.
Doch schauen wir mal genauer hin – wir haben hier eine wunderbare Quelle der Lebensenergie in Form von Carotinoiden. Sie zählen zu den sekundären Pflanzeninhaltsstoffen (mit denen wir uns auch in der Kräuterkunde – Ausbildung Buchenherz gleich zu Beginn beschäftigen werden) und haben einiges zu bieten: Sie können zellschützend, zellerneuernd, hautschützend, entzündungshemmend, krebswidrig, herzstärkend und augenstärkend wirken.
Wir finden sie unter anderem in:
Paprika
Karotten
Kürbis
Kohlgemüse
Tomaten
Ringelblumen
Kapuzinerkresse
Löwenzahn, …
Damit dein Körper die Carotinoide gut aufnehmen kann, benötigt es Fett, darum ist es gut in deinen Karottensaft ein paar Tropfen Öl zu geben. Auch eine gute Zerkleinerung bringt Vorteile (fein raspeln oder entsaften).
Karotten eignen sich auch wunderbar zum einfachen Fermentieren. Wie du das machst, zeig ich dir hier: Gemüse fermentieren
Der Herbst schenkt uns so wunderbare Wurzeln ♥ Am Freitag Nachmittag hab ich es noch am Bauernmarkt geschafft um ein paar frische Sachen einzukaufen, unter anderem auch die Petersilienwurzeln. Sie sind nicht wild zu sammeln (Achtung: nicht mit der stark giftigen, wilden Hundspetersilie verwechseln!)
Wurzeln sind eine wichtige Nahrung im Herbst und Winter, um gesund zu bleiben. Sie kräftigen und wärmen uns von innen heraus, wirken stoffwechselanregend und antiseptisch.
Ihr Aroma ist intensiv nach Petersilie, leicht süßlich und würzig mild. Man kann sie in Suppen oder Soßen mitkochen, oder trocknen und ein Würzpulver machen. Ich mach sehr gerne ein kräftiges Würzsalz aus ihnen und das möchte ich dir heute zeigen:
Petersilienwurzel-Salz
Für das Wurzelsalz verwende ich auch das Grün. Dafür trenne ich das Grün erstmal von der Wurzel und trockne es als Bündel kopfüber hängend. (Das dauert etwa 10 bis 14 Tage, je nach Dicke des Bündels)
Die Wurzeln schneide ich in kleine Stücke und trockne sie liegend auf einem Küchentuch. (Auch das dauert etwa 10 bis 14 Tage)
Danach nehme ich etwa 1 Drittel Salz, ein Drittel Wurzeln und ein Drittel Petersiliengrün und vermahle alles in einer elektrischen Kaffeemühle.
Fertig ist das aromatische Wurzelsalz ♥
Das Salz eignet sich gut für herzhafte Gerichte, Suppen, Aufstriche, oder einfach auf ein Butterbrot gestreut.
Anmerkung: In der Schwangerschaft sollte man auf das Salz verzichten, da die Petersilie sehr gebärmutteranregend wirkt!
Viel Freude beim Ausprobieren 🙂
PS: Verschiedenen Kräutersalze lassen sich in bunten Schichten abfüllen und machen sich gut als zauberhafte Mitbringsel ♥
Heute war ich im Wald spazieren und war wieder einmal so ergriffen von der Schönheit der Natur!
Gerade jetzt, wo alles im Wandel ist und der Wald beginnt zu leuchten, berührt er mit seinem bunten Kleid mein Herz tief ♥ Heute war der Spaziergang so erfüllend, die Farben, die Gerüche, überall zauberhafte Pilze, deren Namen ich nicht kenne… Wie gut es manchmal tut nicht alles zu wissen! Wir dürfen dann wieder wie die Kinder staunen, mit offenem Herzen.
Der Herbst zeigt uns auch immer wieder wie schön Veränderung sein kann. Danke an den Wald ♥
Ich wünsch dir einen zauberhaften Start in den Oktober und die neue Woche 🙂
Jedes Jahr freue ich mich so sehr, wenn ich es schaffe eine Holunderbeerensirup zu machen. Ein Geschenk der Natur für das Immunsystem und die Zellen. Die Beeren des Schwarzen Holunders enthalten reichlich Anthocyane (rote Farbstoffe), die zellschützend wirken.
Die rohen Beeren des Schwarzen Holunders
Bei den Holunderbeeren ist es wichtig, sie zu erhitzen – im rohen Zustand sind sie leicht giftig! Gestern Abend bei der Herstellung des Sirups blieben mir wie immer die ausgedrückten (durch das Sieb gequetschten) Beeren über.
Kurz zur Herstellung vom Sirup:
Ich koche die Holunderbeeren mit Wasser auf,
lasse sie etwa 5 Minuten kochen,
seihe das Ganze durch ein feines Sieb in einen zweiten Topf,
quetsche die Beeren gut durch das Sieb durch
und koche die Flüssigkeit mit reichlich Zucker nochmal kurz auf zu Sirup – fertig.
So bleiben immer reichlich ausgequetschte, abgekochte Beeren über. Da hatte ich die Idee, sie in ein großes Schraubglas zu geben, um einen leckeren Essig draus zu machen 🙂
Für den Essig:
abgekochte und ausgequetschte Holunderbeeren (Rest von der Sirupherstellung)
Apfelessig
etwas Honig
Die (wichtig – keine rohen Beeren verwenden!) abgekochten, abgekühlten Beeren, die mir als Rest bei der Sirupherstellung geblieben sind hab ich in ein großes Schraubglas gegeben. (Ca. 1-2 Handvoll)
Mit reichlich Apfelessig (1l) aufgegossen und noch etwas Honig (200g) dazugegeben.
Über Nacht stehen lassen und am nächsten Tag abseihen.
Fertig ist der wunderschön leuchtende, schmackhafte und gesunde Essig ♥