Huch, der eigene Schatten wollte heute unbedingt in einem Foto festgehalten werden. Zufällig (was ist schon Zufall) ausgelöst. Etwas in mir ausgelöst.
Es ist Oktober – voll und ganz. Ein prächtiger Monat – Vollherbst – kupferne Blätter leuchten uns entgegen. Es ist mir seit Jahren klar:
Der Wald zieht im Herbst sein schönstes Kleid für mich an! Danke!
Dieses Jahr ist so speziell. Und gerade wird mir klar, dass so vieles noch heuer gelöst werden will. Kennst du das? Man glaubt man hat schon alles erledigt und plötzlich – ja plötzlich ist da der “Schatten”. Er will gesehen werden, gehört werden, da gibt es noch etwas zu tun.
Umarmend und besänftigend ist die Energie dieses Oktobers. Die Stürme des Septembers klingen ab und nun ist die Zeit, sich die Dinge in Ruhe nochmal ganz genau anzuschauen. Du kannst dich fragen:
Als ich heut am Vormittag durch den Wald ging, wurde mir wieder einmal bewusst, wie sehr ich mit der Natur, den Jahreszeiten und den Monaten verbunden bin.
Ein riesengroßes Geschenk, das ich lange Zeit gar nicht richtig annehmen konnte.
Verbundenheit
Was bedeutet für dich Verbundenheit?
Für mich ist der Einklang mit der Natur die größte Verbundenheit. Sehr bodenständig und greifbar und doch auch spirituell. Beim heutigen Wandern durch den nebligen Septemberwald, war ich so ergriffen. Ergriffen von der Schönheit, der Magie, den Gerüchen, der Intensität der Geräusche, der Präsenz der Tiere und der klaren Luft.
Dabei fiel mir auf, dass es für mich so nährend und wichtig ist, mich zu jeder Zeit im Jahreskreis aufgenommen und verbunden zu fühlen. Denn jede Zeit hat ihre Geschenke – jede Zeit hat ihre Qualität.
Und so dachte ich mir, ich lass dich an meinen Gedanken teilhaben, zur Zeitqualität im September. Denn vielleicht kannst auch du dich dadurch verbundener, geerdeter und geborgener fühlen.
Zeit der Ernte
Seit jeher wurden im September die Erntedankfeste gefeiert. Speziell die Zeit um die Tag Nacht Gleiche, den Herbstbeginn ist davon geprägt. Heutzutage fällt es uns Menschen immer schwerer, zu verstehen was das ErnteDANKfest bedeutet. Volle Supermarktregale und Warenverfügbarkeiten durch das Jahr, sind selbstverständlich geworden. Es ist eine Zeit der Dankbarkeit, für die Fülle des Jahres und unsere Ernte.
Diese Ernte ist ein großes Thema im September und wir können sie auf den unterschiedlichsten Ebenen zelebrieren.
Im Außen:
Falls du keinen Garten hast, gehe in den Wald und betrachte die Fülle an Wildfrüchten und Pilzen. (Sammle natürlich nur dann, wenn du alles genau bestimmen kannst.) Doch auch ohne zu sammeln, nimm wahr, wieviel Fülle dich umgibt! Die letzten Kräuter stecken ihre goldgelben Blüten dem Licht entgegen, Harze duften aromatisch und dunkelrote Früchte blitzen aus dem letzten Grün hervor.
Sammle noch die letzten Kräuter des Jahres (Anfang September) und die ersten Wurzeln der heilkräftigen Pflanzen. (Ab Mitte des Monats bis Ende Oktober) Spüre durch das Wurzelgraben, wie die Kräfte in die Tiefe wandern.
Erfreue dich an eingekochten Marmeladen, angesetzten Likören und einer gefüllten Hausapotheke als Kräuterkammer. Das ist deine Ernte im Außen – das ist auch für uns “modernen” Menschen im Außen spürbar.
Hagebutten, sind einfach zu Erkennen und auch für Anfänger gut zu Sammeln
Im Inneren:
Die Ernte ergreift uns auch im Inneren. Du kannst dir dazu folgende Fragen stellen:
Was kann ich jetzt ernten?
Was habe ich in diesem Jahr bereits erreicht?
Wofür kann ich mich Anerkennen und stolz auf mich sein?
Zeit der Dankbarkeit
Einhergehend mit der Ernte ist die Dankbarkeit eine wichtige und unterstützende Zeitqualität im September. Durch Dankbarkeit ziehst du mehr von dem, wofür du Dankbar bist in dein Leben. So machst du dich “anziehend” für alles das, was du dir wünscht. Der September ist eine Schwellenzeit – diese ist perfekt zum Wünschen!
Die Dankbarkait kannst du ebenfalls für dich zelebrieren und dadurch deinen September magisch machen.
Im Außen:
Schreibe dir jeden Tag fünf Dinge auf, für die du dankbar bist.
Gehe in die Natur und mach ein Dankesritual. Nimm ein paar Samen und Nüsschen mit, für die Tiere des Waldes und übergib es ihnen in voller Dankbarkeit. Oder forme aus herumliegenden Zapfen, Steinen etc. ein schönes Mandala und danke deinem Platz in der Natur auf diese Weise.
Sammle etwas Wildes zum Essen, Trinken oder Räuchern (natürlich nur, was du kennst) und verarbeite es in voller Dankbarkeit.
Im Inneren:
Spüre in dich hinein – wofür bist du dankbar?
Wenn die Stimmung kippt: denke an Dinge, für die du dankbar bist.
Bei deinen Spaziergängen im Wald: Nimm die Stimmung wahr und fülle dein Herz mit der Energie des Moments.
Die Schwellenzeit
Der September lässt uns wieder sehr stark spüren, dass ein Übertritt ansteht. Solche Schwellen können ängstlich und traurig machen, wenn du deine Verbundenheit verloren hast. Je mehr du dich diesen Zeiten hingibst und aufhörst gegen aufkommende Gefühle und Stimmungen anzukämpfen, desto mehr werden sie dich verzaubern, tragen, umhüllen und du wirst vom Zuseher zum Schüler.
In den Schwellenzeiten liegen große Geschenke – du musst sie nur auspacken <3
Deine Nadine
Verbundenheit stärken und Schwellenzeiten intensiv wahrnehmen kannst du vorallem auch mit dem Räuchern. Ich habe einen wunderschönen Workshop für dich, der dich in die Kunst des Räucherns, die Verwendung heimischer Räucherpflanzen und Rauhnachtsritualen einführt. Du kannst den Kurs Vor Ort und auch ausschließlich Online besuchen.
Ich hab unlängst mein erstes Graskörbchen selber geflochten. Eine so wunderbare Aufgabe! Die Inspiration dafür kam von dem tollen Instagram account @wildniswind.
Zuerst werden verschiedene Gräser gesammelt. Schau einfach mal, was bei dir in der Umgebung so wächst. Ich hab 4 unterschiedliche Gräser verwendet.
Dann lässt du sie ein wenig trocknen. Ich hab sie 2 Tage antrocknen lassen. Beim Angreifen rascheln sie dann ein wenig.
Befeuchte die Gräser wieder gut, indem du sie abduschst oder ins Wasser legst. Dadurch werden sie biegsam und du kannst sie leichter verarbeiten.
Du brauchst außerdem einen kleinen Gummiring, eine dicke Nähnadel und einen robusten Faden.
Im ersten Schritt nimmst du dir ein paar Gräser, etwa Fingerdick und bindest sie am unteren Ende mit dem Gummiring zusammen. Nun teilst du die Gräser in 3 gleiche Stränge und beginnst zu flechten, so als ob du einen Zopf flechten möchtest.
Geht es dem Ende zu, beginnst du einfach nach und nach Gräser zu den vorhandenen Strängen zu legen, sodass du weiterflechten kannst.
Ganz egal, wenn die Enden herausstehen – das kannst du dann am Schluss verschönern, indem du sie vorsichtig wegschneidest.
Flechte immer weiter, bis du eine richtig lange Grasschnur hast. Diese Grasschnur kannst du wiederum ein wenig trocknen lassen. Ich hab nach 2 Tagen weitergearbeitet.
Bevor es weitergeht, mach deine Grasschnur richtig gut nass. Ich hab sie lange abgeduscht – so ist sie biegsam und angenehm zum Weiterverarbeiten.
Nimm dir den Faden und die Nadel zur Hand. Öffne den Gummiring an der Schnur, schneide dir den Anfang noch gut zurecht und rolle das Ende einmal gut ein, sodass du wie eine Schlaufe hast. Befestige sie gut mit deinem Faden. Das ist das Innere deines Körbchens oder deiner Schale. Drehe die Schnur immer weiter, wie eine Schnecke und vernähe immer Stück für Stück.
Zum Abschluss, kannst du mit der Schnur den Henkel machen. Lass dein Körbchen trocknen und fertig ist es <3
Ich möchte das auf jeden Fall wieder machen und mit unterschiedlichen Pflanzen experimentieren. Zum Flechten und Vernähen gab es in meiner Facebook Gruppe Nabanatur jeweils ein nettes Live. Komm gern in die Gruppe, wenn du einen Facebook Account hast, ich geh dort immer wieder mal Live und nimm dich mit in den Wald oder es gibt Interessantes zur Pflanzenkunde <3
Sich ganz und gar einlassen, auf die Welt der Pflanzen…
Das war der Beweggrund, für die Kräuterwoche. In meinen Wanderungen und Online Kursen, werden sehr viele Pflanzen gezeigt und besprochen. Mit diesem interaktiven Kurs wollte ich in eine etwas andere Richtung gehen: Weniger ist mehr. Weniger Pflanzen, dafür umso tiefer und intensiver.
Der Feinstrahl 🤍
Wir modernen Menschen, sind tagtäglich einer Flut an Informationen ausgesetzt. Der Sinn und die Muse für Tiefgang und inneres Schauen, wird dabei viel zu selten angeregt. Das ist, was ich dir in dieser Woche wieder näherbringen möchte: Eine Pflanze mit all deinen Sinnen erfassen, begreifen und kennenlernen.
Infos zu den beiden Kräuterwochen findest du hier.
Der Feinstrahl passt so gut zu dem Thema. Er lädt uns ein, ihn genauer zu erkunden. Ich liebe ihn sehr und dieses Jahr hat er den Weg auf meinen Stadtbalkon gefunden. ❤
Ich möchte mit diesem Beitrag an Teil 1 anknüpfen, weil ich glaube, dass sich heutzutage immer mehr Menschen schwer tun, die Tore zur Seele zu öffnen. Im Wald geht es viel leichter, er lädt uns förmlich dazu ein uns fallen zu lassen und loszulassen. Doch es funktioniert nicht für Jeden auf Anhieb. Es gibt ein paar Dinge im Außen, die du tun kannst, um empfänglicher zu werden für die Klänge deiner Seele
Das Räuchern mit Kohle öffnet den Zugang zu unseren Wurzeln
Räuchern ist wundervoll. Es gibt sehr viele Möglichkeiten mit Räucherstoffen zu arbeiten, ich lege dir ganz bewusst das Räuchern in einer Schale, mit Räuchersand und Kohle nahe. Warum? Einige arbeiten mit ätherischen Ölen und Diffusoren. Ein ätherisches Öl ist ein hochkonzentrierter Auszug einer Pflanze – das heißt, es ist nicht die ganze Pflanze als solches. Da wir heutzutage schon in vielen Bereichen sehr beschnitten sind, ist es für die Seele hilfreich möglichst auf “Ganzes” Wert zu legen. Diffusoren die ätherische Öle verdampfen, beduften und transformieren deinen Raum auch, aber es fehlt etwas. Das Feuer! Das Knistern und Zischen der Kohle und Räucherstoffe weckt tief in uns unsere Wurzeln. Im Gehirn werden Areale aktiviert die wir heutzutage nicht mehr sooft benötigen. Nichts gegen ätherische Öle – sie sind wundervoll, wenn es darum geht ganz gezielt Bereiche in uns zu heilen oder zu aktivieren. Aber hier geht es um unseren Urgrund – und der öffnet sich leichter mit der archaischen Kraft des Feuers und der ganzen Pflanze. Welche Räucherstoffe du wählst liegt ganz bei dir. Manche kannst du selber sammeln, wie Harze, Beifuß, Rainfarn oder Wacholder. Du kannst sie aber auch kaufen und dich durchschnüffeln, um so deine ersten Schritte mit Räucherwerk zu machen. Weihrauch und Beifuß zum Beispiel, öffnen unsere Sinne sehr stark. Die vergessene Seele – Teil 2 weiterlesen →
Habt ein gesegnetes Samhain Fest. Das Kräuterjahr ist für mich nun zu Ende. Ich sammle erst Anfang Februar wieder, zu Maria Lichtmess (Imbolc). Ich bin so unendlich dankbar für die Geschenke die mir die Natur heuer wieder gemacht hat. Ich wünsch euch allen schöne Feiertage und einen guten Start in die dunkle Zeit. Feiert schön 🎃🧡