Wie geht es deinen Händen in der Coronazeit? Meine sehen aktuell so aus:


Das viele Händewaschen macht meiner ansonsten robusten Haut stark zu schaffen. Gerade in diesen Tagen wende ich mich wieder verstärkt meiner Salbenküche zu und hoffe, das baldige Linderung eintritt.
Ich hab mir gedacht, ich zeig dir mal meine 5 liebsten Salben, die du ganz einfach selber zubereiten kannst. Selbst gerührte Salben sind großartig. Du weißt genau was drinnen ist und kannst sie genau nach deinen Wünschen und Bedürfnissen zubereiten. Wie du ganz simple Salben rührst, zeig ich dir anhand des Rezeptes der Harzsalbe. Für eine beliebig andere Salbe wird im Rezept einfach das Harz weggelassen und du nimmst anstelle vom Sonnenblumenöl alleine einen Warmauszug von den jeweiligen Kräutern. Wie du einen Warmauszug machst zeig ich dir hier. Als Öl eignet sich Olivenöl, Sonnenblumenöl, Mandelöl, Jojobaöl (ist eigentlich ein Wachs), Distelöl uvm. Ich mag Sonnenblumenöl sehr gern für Salben, weil es geruchsneutral und relativ günstig ist.
Meine allerliebsten Salben sind:
Die Ringelblumensalbe

Die Ringelblume ist eine der bekanntesten Hautpflanzen. Sie ist ein Korbblütler und leistet wie viele andere in ihrer Pflanzenfamilie große Dienste in der Wundheilung und Hautregeneration. In einer Salbe verarbeitet wirkt sie pflegend, wundheilend, reizmildernd, regenerierend und besänftigend. Sie erhöht sie Elastizität der Haut und macht sie widerstandfähiger. Für die Salbe werden die Blütenköpfe verwendet. Wenn du sie nicht frisch zur Hand hast, kannst du aus der getrockneten Pflanze einen Warmauszug herstellen. Natürlich ist die Salbe auch wunderbar mit einem angesetztem Ringelblumenöl.
Die Beinwellsalbe

Ich habe größten Respekt vor dieser Pflanze. Der Beinwell hat etwas majestätisches für mich. Er ist ein großer Heiler, denn er vermag sämtliche Knochen, Sehnen und Gewebe im Menschen wieder zusammenzufügen. Er wirkt entzündungshemmend und nimmt Schmerzen bei Brüchen, Zerrungen und Verletzungen. Für die innere Einnahme ist er nicht geeignet, denn er enthält Pyrrolizidinalkaloide. Die Salbe wird aus der Wurzel hergestellt, die man im Herbst erntet. Du bekommst sie auch getrocknet in der Apotheke und kannst einen Warmauszug herstellen, den du dann in die Salbe einarbeitest.
Die Veilchensalbe

Hildegard von Bingen, die Klosterfrau aus dem 12. Jhd. verwendete schon die Veilchensalbe für Hauterkrankungen. Sie soll sogar bei hellem Hautkrebs helfen. Sicher ist, dass das Veilchen aufgrund der Schleimstoffe und anderer Inhaltsstoffe die Elastizität der Haut erhöht. Somit ist sie besser geschützt vor Umwelteinflüssen. Das Veilchen ist auch eine Seelenblume und die Haut ist ja bekanntlich “der Spiegel der Seele”. Ich denke die enge Verbundenheit erklärt auch die wohltuende Wirkung der Veilchensalbe auf die Haut des Menschen. Ursprünglich wurde die Veilchensalbe mit Schweineschmalz oder Ziegenbutter gerührt. Eine Zubereitung mit Bienenwachs und dem Veilchenauszug ist aber genauso wohltuend und pflegend. Auch hier ist es toll, wenn du einen Veilchenölansatz hast. Falls nicht geht natürlich auch die schnellere Variante des Warmauszugs.
Die Johanniskrautsalbe

Ich liebe Johanniskraut! Vorallem innerlich ist es mein absoluter Seelentröster. Doch auch Äußerlich hat es einiges zu bieten. Das Johanniskraut ist ein toller Wundheiler. Es hat außerdem antibakterielle, antivirale und antimykotische Wirkstoffe, was bei Hauterkrankungen und Verletzungen eine große Hilfe ist. Du musst nur aufpassen, wenn du in die Sonne gehst, denn das Johanniskraut erhöht die Lichtempfindlichkeit der Haut. Du solltest also nicht die Salbe direkt vor dem Sonnenbad auftragen. Auch bei Herpesbläschen ist die Johanniskrautsalbe eine gute Helferin. Wenn du ein Johanniskrautöl zur Hand hast, ist das wundervoll für die Salbenzubereitung. Wenn nicht, kannst du auch aus dem getrocknetem Kraut einen Warmauszug machen. Die Heilwirkung ist in dem Fall etwas geringer.
Die Harzsalbe

Die Harzsalbe hat eine sehr tiefgreifende Wirkung. Das “Blut des Baumes” ist eine starke Medizin und so ist auch die Salbe in der Lage, viel zu bewirken. Hauptanwendungsgebiete sind starke Erkältungen mit tiefsitzendem Husten und schlecht heilende, eiternde Wunden und Furunkel. Die Wirkstoffe des Harzes lösen den Husten und wirken wohltuend auf die Bronchien. Bei Hauteiterungen, bringt das Harz tiefes an die Oberfläche, sodass Wunden leichter abheilen können. Ich würde eventuell sogar zwei unterschiedlich starke Harzsalben rühren – eine leichtere für Erkältungen und eine konzentriertere als Zug- und Wundsalbe.
Ich werde jetzt mit der Ringelblumensalbe und der Veilchensalbe in Kombination beginnen, meine gereizten Hände wieder zu beruhigen und die Haut zu heilen.
Ich wünsch dir viel Freude beim Salbenrühren – du wirst sehen, es ist eine wundervoll befriedigende und beruhigende Tätigkeit <3