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Gänseblümchensalbe selber machen

Das Gänseblümchen – Bellis perennis – ist in Österreich die Heilpflanze des Jahres 2023 ♥

Dieses wunderbare Pflänzchen hat große Kraft. Selbst jetzt im Jänner steckt es sein weiß-pink-gelbes Köpfchen mutig der fahlen Sonne entgegen. Wir dürfen von der Pflanze vieles lernen. Mut, Ausdauer, Zuversicht, Beharrlichkeit und Beständigkeit. Und das große Schönheit in den kleinen, so selbstverständlichen und stillen Dingen liegt.

Danke ♥

Diese Pflanze hat eine besondere Magie in ihrer Unscheinbarkeit: Jedes Kind (und jeder Erwachsene) kennt sie und ich bin mir sicher, sie ist für viele Menschen die Pflanze, mit der sie das erste Mal direkt in Berührung kamen. Es traut sich außerdem wohl jeder sie zu sammeln – auch ohne große Wildkräuterkenntnisse.

Letzten Sommer durfte ich auf Radio Tirol schon einwenig zu dieser zauberhaften Pflanze erzählen und sie hat mich seither gedanklich immer wieder begleitet. So vieles lässt sich aus ihr machen. Von Blumenkränzchen für Kinder, über einen gesunden “Drüberstreuer” auf Salat und Suppe. Doch auch als Tee und Salbe hat die saponinhaltige Pflanze einiges zu bieten.

Aus einer kleinen Handvoll Blütenköpfchen, lässt sich eine feine Gänseblümchensalbe zaubern, die absolut anfängertauglich ist. Die Salbe kann bei rauhen Händen und Füßen, kleinen, oberflächlichen Wunden, und blauen Flecken wohltuend sein und sie ist einfach zuzubereiten:

Du brauchst:

  • Eine Handvoll Gänseblümchenköpfe
  • 150ml Öl (Olivenöl, Sonnenblumenöl, Mandelöl, oder ein Ölauszug aus Ringelblume, Kamille etc.)
  • 13g Bienenwachs
  • 6g Lanolin

Als erstes braucht du ein Wasserbad mit einer hitzebständigen Schüssel, oder ein Salbenstövchen. (Ich hab mein selten benutztes Schokofondueset zum Salbenstövchen auserkoren.)

Nun kommen die Gänseblümchen mit dem Öl in die Schüssel und sollten mindestens 30 Minuten (besser länger – 2h) bei sanfter Hitze ausziehen.

Stelle dir saubere Gläschen für die Salbe bereit.

Nach Ablauf der Zeit können die Blütenköpfchen aus dem Öl gefiltert werden. Dann kommt das Bienenwachs und das Lanolin zum Öl dazu und es wird nochmals Sanft gewämt – solange, bis das Wachs und das Lanolin im Öl geschmolzen ist.

Jetzt kannst du die noch flüssige Salbe direkt in die Gläschen füllen. Erst nach dem Abkühlen verschließen.

Die Salbe ist mindestens 1 Jahr haltbar ♥

Viel Freude beim Rühren – Deine Nadine



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Kräuterwissen auf Radio Tirol

Ihr Lieben – ich freue mich riesig, dass ich euch morgen am Dienstag, 26.07.2022 erstmals etwas zu den wunderbaren Wildpflanzen auf Radio Tirol erzähle!

Diesmal dreht es sich um die Heilpflanze des kommenden Jahres 2023 – das Gänseblümchen ♥

Ich freue mich, wenn ihr reinhört: Di, 26.07.2022 um 8.10 Uhr und um 11.10 Uhr auf Radio Tirol

Das Gänseblümchen – Heilpflanze des kommenden Jahres 2023

Wie wunderbar, dass dieser seit Kindheitstagen von mir geliebten Pflanze, mehr Beachtung geschenkt wird ♥

🌼 Update: 27. 7. Hier ist der Link zum Nachhören auf Radio Tirol: https://radiothek.orf.at/playlist 🌼



Aktuelle Wanderungen:


Aktuelle VHS Kurstermine:


Naturverbindung im Jahreskreis:

Nussschnaps ansetzen mit grünen Walnüssen

Tief in den Jahrskreis einzutauchen ist schon lange ein großer Wunsch von mir. Brauchtum, Jahreskreisfeste, Rituelle Speisen und Getränke, Gesänge, Tänze und Geschichten – sie alle faszinieren mich so sehr.

In den letzten Tagen wurde der Wunsch in mir immer lauter, einen Nussschnaps aus grünen Nüssen anzusetzen. Der optimale Zeitpunkt dafür ist Johanni (24.06.). Doch als mitten in der Stadt lebende, schien mir dieser Wunsch eher weit weg. Es gibt zwar etliche wilde Walnussbäume rund um die Stadt – jedoch sind entweder die Äste zu hoch um zu sammeln oder die unteren Bereiche sind abgesammelt.

Gestern (am Johannitag) war ich mit einer meiner Auszubildenden für einen Intansivtag im Wald unterwegs. Wunderbar hatten wir es – und wir streiften auch sehr wenig frequentierte Bereiche und eine meiner Lieblings Sackgassen im Wald. Gleich zwei zauberhafte Überraschungen warteten hier: Das unter Naturschutz stehende Tausendgüldenkraut (Centaury) und tief hängende Walnussbaumäste voller grüner Nüsse ♥

Ich hab mir voller Freude ein paar mitgenommen und möchte dir gern, inspiriert durch Instagram @stachelröschen ein Rezept hier lassen 🙂

Für einen kräftigen Nussschnaps brauchst du:

  • Ca 20 grüne Walnüsse (Ende Juni sammeln – sie sollten innen noch weiß sein)
  • 1 l Korn
  • 1 Bio Zitrone
  • 1 Vanilleschote
  • 1 Sternanis
  • 10 Gewürznelken
  • 1 Zimtstange
  • Ca 5 El braunen Zucker / Kandiszucker

Außerdem:

  • 1 großes Schraubglas
  • Handschuhe zum verarbeiten

Wasche zuerst die grünen Nüsse.

Zieh dir Handschuhe an (wegen der enthaltenen Gerbstoffe) und schneide die jungen Nüsse mit einem Messer in Scheiben. Gib sie in das saubere Schraubglas.

Schneide die Bio Zitrone (mit Schale) ebenfalls in Scheiben und gib sie dazu. Die Vamilleschote wird der Länge nach aufgeschlitzt und zusammen mit den anderen Gewürzen ebenfalls ins Glas gegeben.

Dann kommt der Zucker dazu. (Kandiszucker eventuell zerkleinern). Fülle mit dem Korn auf und schraub dein Glas zu.

Stelle es nun für mindestens 8 Wochen an einen dunklen Ort zum durchziehen. Hin und wieder schwenken.

Dann kansst du deinen Schnaps filtern und noch etwas nachreifen lassen.

PS: Die gefilterten Nüsse kannst du nochmals ansetzen. Mit etwas mehr Zucker ergibt es einen sehr milden, nicht so intensiven und dunklen Likör ♥

Viel Spaß ♥



Aktuelle Termine für Wanderungen findest du hier:

Das innere Schauen und die Kräuterwoche

Sich ganz und gar einlassen, auf die Welt der Pflanzen…

Das war der Beweggrund, für die Kräuterwoche. In meinen Wanderungen und Online Kursen, werden sehr viele Pflanzen gezeigt und besprochen. Mit diesem interaktiven Kurs wollte ich in eine etwas andere Richtung gehen: Weniger ist mehr. Weniger Pflanzen, dafür umso tiefer und intensiver.

Der Feinstrahl 🤍

Wir modernen Menschen, sind tagtäglich einer Flut an Informationen ausgesetzt. Der Sinn und die Muse für Tiefgang und inneres Schauen, wird dabei viel zu selten angeregt. Das ist, was ich dir in dieser Woche wieder näherbringen möchte: Eine Pflanze mit all deinen Sinnen erfassen, begreifen und kennenlernen.

Infos zu den beiden Kräuterwochen findest du hier.

Der Feinstrahl passt so gut zu dem Thema. Er lädt uns ein, ihn genauer zu erkunden. Ich liebe ihn sehr und dieses Jahr hat er den Weg auf meinen Stadtbalkon gefunden. ❤

Mit allen Sinnen sammeln

Eine Wiese voller Echtem Labkraut (Galium verum)

Was für ein schönes Wochenende das war! Ich hatte wieder eine Kräuterwanderung am Samstag mit ganz wundervollen Menschen und gestern war ich alleine im Wald unterwegs. Ich hatte eine Mission – echtes Labkraut sammeln. Nicht für mich, sondern für eine Frau die an Brustkrebs leidet und Unterstützung zur schulmedizinischen Therapie sucht. Hier kann das Labkraut zusätzlich zur konventionellen Therapie wirklich gute Dienste leisten, denn es wirkt stark auf die Lymphe. Doch auch für die Psyche wirkt es erneuernd, Lebensenergie spendend und aufhellend. Eine so tolle Pflanze!

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Der schwarze Holunder / Sambucus nigra

Der schwarze Holunder / Sambucus nigra

Ich wollte schon vor ein paar Tagen über den Holunder schreiben, aber irgendetwas hielt mich noch ab. Gestern war ich mit einer lieben Freundin im Wald und wir hatten ein paar Holunderblüten gesammelt. Er begleitete uns auf dem gesamten Weg. Abends zu Hause machte ich dann ein Hydrolat aus ihm, weil meine Freundin den Duft soooo sehr liebt. Es ist wundervoll geworden und gehört definitiv erwähnt. Jetzt weiß ich, warum es noch gedauert hat mit dem Holunderpost. Denn eines ist klar: Alles hat seine Zeit <3

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Der Löwenzahn / Taraxacum ruderalia

Der Löwenzahn / Taraxacum ruderalia

Wie selbstverständlich er doch für uns ist – der Löwenzahn. So weitverbreitet, so wenig beachtet, ist er einer unserer stärksten Heilpflanzen. Es gibt ca. 500 verschiedene Arten von Löwenzahn! Er gehört zur Familie der Korbblütler und ist sehr wertvoll für uns Menschen, die ganze Pflanze findet Verwendung in der Kräuterkunde. Zu den Inhaltsstoffen gehören zahlreiche Vitamine, Kieselsäure, Magnesium, Kalzium, Eisen, Inulin, Bitterstoffe u.v.m. Er ist eine wichtige Entschlackungspflanze und bietet sich toll für Frühjahrskuren an. Der Löwenzahn wirkt sich positiv auf Leber, Galle, Nieren und Lymphe aus. Er reinigt das Zwischenzellgewebe und lindert allergische Symptome. Die Wurzel kann geröstet als Kaffeeersatz verwendet werden. Sie enthält viel Inulin und ist somit bei Diabetes ein gutes Wildgemüse. Außerdem wird der Wurzel nachgesagt, bei Brustkrebs als Ergänzung zur schulmedizinischen Therapie sehr hilfreich zu sein.

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Die Heidelbeere / Vaccinium myrtillus (Heute: die Blätter)

Die Heidelbeere / Vaccinium myrtillus

Du denkst dir jetzt vielleicht: Hä? Was will sie denn Ende April mit der Heidelbeere? Doch genau jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um ihre Blätter zu sammeln und die sind voller Kraft.

Die Heidelbeere / Vaccinium myrtillus

Die Heidelbeere ist eine uralte heimische Heilpflanze und gehört zur Familie der Heidekrautgewächse. Die saftigen, blaufärbenden Beeren reifen im August und sind eine wahre Delikatesse. Du kannst die Zuchtbeeren nicht mal annähernd mit den Wild Heidelbeeren vergleichen – es ist auch eine andere Pflanze. (Die Zucht Beeren machen auch keine blaue Zunge 🙂 )

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Das Johanniskraut – Hypericum perforatum – Der Seelentröster

Das Johanniskraut – Hypericum perforatum

Du wirst dich vielleicht wundern, warum ich dir jetzt das Johanniskraut vorstelle, obwohl es noch lange nicht Blütezeit hat. Seine Zeit kommt erst im Hochsommer, wenn die gleißende Sonne die stärksten Heilkräuter mit ihrer Kraft beschenkt.

Das Johanniskraut rettet momentan mein Seelenleben. Jeden Abend trinke ich ein oder zwei Tassen und spüre dabei, wie es mich erhält, mich tröstet und mir innerlich wieder Licht schenkt. Es sind schwierige Zeiten, vielen von uns geht es momentan richtig schlecht. Ausgangssperren, Familienstreit, Existenzängste, Ängste um die Gesundheit, etc…

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Die Pestwurz – Petasites hybridus

Die Pestwurz – Petasites hybridus
Die Pestwurz – Petasites hybridus

Du kennst das kleine Alien sicherlich und hast dich vielleicht schon mal gefragt was oder wer es denn ist. Es ist die Pestwurz und sie gehört zur Familie der Korbblütler. Ihren Namen hat sie aus früheren Zeiten, wo sie noch viel verwendet wurde. Man sagte ihr nach sogar bei der Pest zu helfen. Doch heutzutage ist die Magie rund um sie entzaubert. Sie enthält nämlich Pyrrolizidinalkaloide welche die Leber schädigen können und es wird vom Sammeln abgeraten. In der Apotheke sind zahlreiche Pestwurz Präparate gegen Migräne erhältlich. Die dort eingesetzten Pflanzen sind eigene Züchtungen in denen das Alkaloid nicht vorhanden ist. Die Wurzel und die jungen Blätter wirken krampflösend, schmerzstillend und beruhigend. Auch eine antidepressive Wirkung wird der Pestwurz nachgesagt. Die jungen Blätter ähneln denen des Huflattichs, die ausgewachsenen Blätter der Pestwurz im Hochsommer können bis zu einem Meter Durchmesser erreichen! Was für eine bezaubernde Pflanze 🙂